Vorgeschichte zum Strobler Schützenwesen und Entstehung der Strobler Prangerschützen
Schon im 19. Jahrhundert gibt es in Strobl einen Schützenverein: um das Jahr 1840 kommt es zur Gründung eines derartigen Vereins, die Mitglieder nennen sich „Prangerschützen“ oder auch „Himmelschützen“. Die Musikkapelle ist mit ziemlicher Sicherheit 1869 aus dem Schützenverein hervorgegangen. Die Uniform der Ortsmusikkapelle Strobl ist seit der Neueinkleidung im Jahre 1952 – mit Abänderungen – heute noch ähnlich wie damals.
Mit der Gründung des „Militärveteranen-Vereins“ im Jahr 1877 schließt sich der seit Bestehen der Musikkapelle zahlenmäßig sehr geschwächte Schützenverein dem neuen Veteranenverein an, der ab dieser Zeit bis zum Jahr 1933 eine kleine Gruppe von Prangerschützen stellt. In den letzten Jahren sind es nur noch vier Mann in ortsüblicher Tracht, die zu Fronleichnam die Ehrenwache beim Hochamt in der Pfarrkirche übernehmen und das Allerheiligste bei der Prozession neben den Himmelträgern begleiten. Von da leitet sich auch der Namen „Himmelschützen“ her. Ab 1933 gibt es 42 Jahre lang in Strobl keine Prangerschützen mehr. Bei kirchlichen und weltlichen Festen krachen nur mehr die Böller.
Nach mehreren Unfällen mit Böllern in anderen Orten wird im Jahre 1974 vom Österreichischen Parlament das neue „Pyrotechnikgesetz“ beschlossen, wodurch das Schießen mit Böllern verboten wird. Trotz einer Unterschriftenaktion zur Erhaltung des Böllerschießens im heimischen Brauchtum vom Zinkenbachbauer Heinrich Eisl bleibt dieses Verbot bestehen.
Daher wird im Jahr 1975 von einigen brauchtumsverbundenen Männern – an der Spitze Heinrich Eisl und Josef Schöndorfer sen. – die Initiative ergriffen, um auch in Strobl einen Schützenverein ins Leben zu rufen
Zur ersten Zusammenkunf zum Zweck der Gründung eines Prangerschützenvereins in Strobl kommen am 06. November 1975 im Gasthaus Mahdhäusl folgende 13 Interessenten zusammen:
Zweck des Vereins soll sein: „weltliche und kirchliche Feste zu verschönern, sowie das Brauchtum der Väter lebendig zu erhalten.“
Man einigt sich beim Namen des Vereins auf „Strobler Prangerschützen“. Das Gasthaus „Mahdhäusl“ wird Vereinslokal, Treffen gibt es jeden 1. Freitag im Monat, dem „Schützenfreitag“.
Bereits am 24. Dezember 1975 wird erstmals geschossen.
In den folgenden Monaten können die größten Schwierigkeiten – hauptsächlich finanzieller Art – beseitigt werden. Dank der Unterstützung durch das Land, die Gemeinde, die Bevölkerung von Strobl und durch die Eigeninitiative der Schützen selbst, kann am 29. August 1976 die kirchliche Gründungsfeier und Gründungsversammlung abgehalten werden. Am 25. und 26. Juni 1977 findet das Gründungsfest mit Fahnenweihe statt.