Der Sinn des Schießens

Die lange Schützentradition in Salzburg entstand einerseits aus dem religiosen Kult und aus der Freude an Festen und Feiern, andererseits aus der ständigen Bedrohung von Frieden und Freiheit, von Heimat, Land und Bevölkerung.

Ab  dem 17. Jahrhundert wird es mehr und mehr üblich, dass bei kirchlichen Anlässen wie zu Fronleichnam, Pfarrpatrozinium, Erntedank, zur Auferstehungsfeier und Christmette etc. geschossen wird, ebenso das Schießen zur Begrüßung hochrangiger Gäste.

Schießen ist Ausdruck höchster Lebensfreude oder größter Achtung gegenüber dem, dem die Schüsse gelten. Die Schützen sind, mit Ausnahme beim Begräbnisschießen, Künder von schönen, festlichen und feierlichen Ereignissen und Pfleger von Brauchtum. Das Schießen ist Einladung zur Mitfeier und Aufruf zur Mitfreude. Wer das bedenkt, wird verstehen, dass die Prangerschützen nicht sinnlos „herumballern“, wie manche Zeitgenossen meinen. Im Gegenteil: den Strobler Prangerschützen ist z.B. das Einhalten der traditionellen Schusszeiten zu den Raunächten am 24. Dezember, 31. Dezember und 5. Jänner besonders wichtig.

Schützen sind „Mitglieder einer Gemeinschaft, für die Kameradschaft, Treue, Aufrichtigkeit, Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft und idealistische Einsatzbereitschaft für  die Mitmenschen, für die echte Heimatliebe und Verantwortungsbewusstsein dieser Heimat gegenüber sowie Achtung vor unserem Herrgott oberste Ideale darstellen.“

Das Schützenbrauchtum ist nicht eine „Fremdenverkehrsattraktion“, es ist Ausdruck der Lebenskraft, die in einem Volk und Land vorhanden ist. In ihrer Pflege kann es aber auf Gäste eindrucksvoll wirken.