Prangerstutzen

Der Prangerstutzen

Das Schützenwesen ist untrennbar mit dem Gebrauch von Feuerwaffen verbunden. Alle Schützenkompanien sind mit Feuerwaffen oder diesen verwandten Geräten (Prangerstutzen, Böller) ausgerüstet. Unter Feuerwaffen versteht man Geräte, bei denen ein Geschoss durch den Lauf getrieben wird und dessen Antrieb aus dem chemischen Prozess der Pulververbrennung kommt. Daher sind Böller und Prangerstutzen aber nicht den Feuerwaffen zuzuordnen, da sie ja nicht zum Verschießen von Geschossen oder Kugeln gedacht sind.

Im Salzburger Flachgau und Tennengau entwickelte sich als Vorderlader gegen Ende des 17. Jahrhunderts der „Prangerstutzen“. Der älteste erhaltene Stutzen trägt die Jahreszahl 1693.

Die Prangerstutzen wurden hergestellt, um Lärmbrauchtum auszuüben. Sie sind schwere Prunkstutzen, die nicht für Kriegszwecke oder für die Jagd Verwendung finden, sondern nur zur Feiergestaltung eingesetzt werden.

Der wahrscheinlich älteste Prangerstutzen in Strobl ist vom Wassbauern und befindet sich im Aberseer Heimathaus „Lipphaus“. Er stammt aus der Zeit um 1900.

Heutige Prangerstutzen besitzen einen Einschublauf aus korrosionsarmen Stahl im Messing- oder Bronzemantel. Das Gewicht liegt (bei einem Kaliber zwischen 19 und 22mm) bei 13 bis 24 kg. Bis heute wird bei den Prangerstutzen die Perkussionszündung verwendet.